Mobile augenmedizinische Hilfseinsätze

von LICHT FÜR DIE WELT in Armutsregionen in Afrika


  • 2,2 Milliarden Menschen müssen weltweit mit Sehbehinderungen oder Blindheit leben

  • Eine Milliarde dieser Fälle wäre vermeidbar oder behandelbar
Viele augenkranke und blinde Menschen leben in Armutsregionen, in entlegenen Gebieten und schwer erreichbaren Dörfern. Hier ist augenmedizinische Versorgung eine besondere Herausforderung. Oft gibt es viel zu wenige AugenärztInnen im Land, sowohl medizinische Fachkräfte, als auch Kliniken sind auf die großen Städte konzentriert. LICHT FÜR DIE WELT hilft: mit mobilen Hilfseinsätzen bringen wir Augengesundheit zu den Menschen, die sie dringend benötigen.

Warum kommen die Menschen nicht zum Arzt? Für blinde und augenkranke Menschen ist die Anreise oder ein mehrtägiger Fußmarsch zur nächsten Klinik meist nicht bewältigbar. Eine Busfahrkarte und die Kosten für die Behandlung - in vielen Ländern gibt es keine Krankenversicherung - können sie sich nicht leisten. Die meisten von ihnen kommen aus Bauersfamilien, der Ertrag ihrer Felder reicht meist nur für den Eigenbedarf. Menschen aus einkommensschwachen Familien haben einen zusätzlichen Nachteil: wenn sie ein Familienmitglied begleiten müssen, kann diese Person währenddessen nicht arbeiten und die Familie hat noch weniger Geld. Augengesundheit zu den Menschen, die sie dringend benötigen.

Wie kommt der Arzt zu den Menschen? Bei einem mobilen Hilfseinsatz kommt ein Team aus AugenärztInnen und AugenkrankenpflegerInnen mit Operationsausrüstung und Medikamenten und richten in einer lokalen Gesundheitsstation eine temporäre Klinik ein, um jenen Menschen zu helfen, die sonst nie die Chance auf augenmedizinische Versorgung hätten.

Was braucht ein Hilfseinsatz?
  • Augenarzt/Augenärztin
  • AugenkrankenpflegerInnen (idealerweise mit der Ausbildung, auch Grauen Star und Augenlid-Operationen durchführen zu können)
  • Medizinische Geräte, Operationsgeräte und -besteck
  • Verbrauchsmaterialien wie Medikamente, Verbände, Desinfektionsmittel, ...
  • Auto oder Flugzeug inklusive Benzin/Kerosin
  • Notfallstromgenerator
All das muss zum Ort des Hilfseinsatzes gebracht und aufgebaut werden. Als Operationsraum dient oft ein Raum in einer kleinen Gesundheitsstation. Die Einsätze dauern durchschnittlich zwischen vier und zehn Tage.

Wie läuft ein Hilfseinsatz ab? Zwei bis vier Wochen vor einem Hilfseinsatz werden die Menschen in der Region informiert. Das geschieht über Radio, Ankündigungen in Kirchen und Schulen, Zusammenarbeit mit Gemeinden und traditionellen HeilerInnen. Eine wichtige Rolle haben hier die Gemeindenahen Rehabilitationsprojekte von LICHT FÜR DIE WELT: unsere lokalen SozialarbeiterInnen kennen die Menschen in den Dörfern informieren sie, wann und wo es Hilfe gibt.

Die Menschen versammeln sich bereits bei der Ankunft des augenmedizinischen Teams. Viele von ihnen übernachten dort, weil sie mehr als eine Tagesreise entfernt wohnen.

Gleich nach dem Aufbau beginnen die Untersuchungen und Behandlungen. Es werden nicht nur Operationen am Grauen Star durchgeführt, sondern auch Augenkrankheiten wie Trachom oder Grüner Star behandelt, Brillen ausgegeben und die Menschen erhalten Informationen über richtige Augenhygiene. Niemand wird weggeschickt, die augenmedizinischen Fachkräfte arbeiten oft bis spät in die Nacht, um allen Wartenden zu helfen. Komplizierte Fälle werden ans nächste Spital überwiesen.

Was bringt ein Hilfseinsatz den Menschen? Die meisten blinden Menschen in Entwicklungsländern haben ihr Augenlicht durch Grauer Star verloren. Die häufigste infektiöse Blindheitsursache ist Trachom, eine wiederkehrende Bindehautentzündung. Beide sind bei Hilfseinsätzen effektiv und risikoarm behandelbar. Wenn ein zuvor blinder oder augenkranker Mensch wieder sehen kann, wirkt sich das auf die ganze Gemeinschaft aus. Frauen und Männer können wieder arbeiten und ihre Felder bestellen, Kinder können in die Schule gehen, Großeltern sich um ihre Enkel kümmern und brauchen selbst weniger Hilfe im Alltag. Die Familien haben bessere Chancen, einen Weg aus der Armut zu finden. Eine einzige Operation am Grauen Star verändert so das Leben eines ganzen Dorfes aus.

Augenmedizinische Hilfseinsätze in Afrika LICHT FÜR DIE WELT ist ein Impulsgeber für Systemwandel. Unser Ziel ist es, allen Menschen in unseren Projektländern, speziell in ländlichen Gebieten, Zugang zu hochwertiger augenmedizinischer Versorgung zu verschaffen. Bitte helfen Sie mit, verändern Sie Leben.

Partner: Augenkliniken und Spitäler, die von LICHT FÜR DIE WELT unterstützt werden, Gesundheitsstationen, Gemeinden und Regionalverwaltung

Im kommenden Jahr 2020 sind in Mosambik 25 dieser Hilfseinsätze - etwa 6.000 Augenlicht rettende Operationen - geplant. Ein Hilfseinsatz kostet etwa 5.000 Euro.

Im vergangenen Jahr wurden in Projekten von LICHT FÜR DIE WELT mehr als eine Million Menschen augenmedizinisch behandelt und beinahe 90.000 Augenoperationen durchgeführt.

Hier geht´s zum neuen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WH) zu Augengesundheit
Hier geht´s zum Mobilen Hilfseinsatz in Äthiopien


Bild: © Ulrich Eigner

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